MINT und Forschen

Forschen in MINT Bereichen? Definitiv! Und nicht erst im Erwachsenenalter ist das interessant, auch Schülerinnen und Schüler können sich diesem Thema schon stellen. Welche verschiedenen Herangehensweisen es dafür gibt, war Inhalt des zweiten Forums der ersten interkommunalen Bildungskonferenz des Landkreises NEW und der Stadt Weiden. Es stand unter dem Titel „MINT und Forschen“.

Beispiele schulischer Forschungsprojekte stellten die Referenten Jürgen Heiß, Diplommathematiker und Lehrer des Kepler-Gymnasiums-Weiden, und Julian Kraft, ein Informatik- und Robotik-begeisterter Lehrer der Realschule Vohenstrauß, vor. Im Projekt Schülerforschungswerkstatt versucht Jürgen Heiß, Schülerinnen und Schülern Kompetenzen in verschiedenen MINT-Bereichen beizubringen. Unter anderem gehören Programmier- und Naturwissenschaftskurse sowie Workshops in Unternehmen dazu.

Früh übt sich

Die Besonderheit dabei: Die anfangs vielleicht sehr komplex wirkenden Themen werden nicht nur von Schülerinnen und Schülern der Oberstufen bearbeitet, auch die Jüngsten des Gymnasiums können schon mitmachen. Eine bunte Mischung also. Den Beweis dafür gab es beim Forum zu sehen. Heiß zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein selbst gebautes und programmiertes Tic-Tac-Toe-Spiel, das Kinder der 5. Klasse in der Schülerforschungswerkstatt gebaut haben.

Nicht nur an Gymnasien spielt MINT eine Rolle, wie Julian Kraft im Forum veranschaulichte. Er ist der Initiator für den wöchentlich stattfindenden Robotik-Kurs an der Realschule in Vohenstrauß. Darüber hinaus aber auch Mitgründer der nun landesweit stattfindenden Robotik-Meisterschaft der Realschulen in Bayern. „Hierbei werden MINT-Kompetenzen und die Teamfähigkeit gestärkt, am wichtigsten jedoch: Softskills in der Robotik gefördert“, so Kraft.

An der Realschule in Vohenstrauß wird des Weiteren Calliope in den Unterricht mit einbezogen. Calliope ermöglicht einen sehr einfachen und guten Einstieg in die Programmierung. Es handelt sich um einen Einplatinencomputer, der für Bildungszwecke entwickelt wurde und der nur 40 Euro kostet. „Ideal, um Kindern einen ersten Berührungspunkt mit dem Thema Informatik zu bieten“, findet Kraft.

Berufsorientierung im MINT-Bereich

Ebenfalls an Schülerinnen und Schüler richtet sich das Berufsorientierungs-Projekt „Automatisierung und Robotik“ des letzten Redners, Wolfgang Reif von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. An einem Tag werden Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen, auch ohne großes Vorwissen, die Themenblöcke SPS-Systeme und Robotik nähergebracht.

„Begriffe wie ‚6-Achs-Roboter‘ können für Laien schnell abschreckend wirken. Doch keine Angst“, versicherte Reif. „Mit kleinem mathematischen Vorwissen, wie dem Verständnis für Koordinatensysteme, kann jeder und jede unsere Kurse besuchen – und setzt somit einen Grundbaustein für den Einstieg in die Informatik.“

Vernetzung statt Einzelinitiativen

Am Ende des zweiten MINT-Forums zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein gemeinsames Resümee: Neben den singulären Projekten der einzelnen Einrichtungen soll perspektivisch ein MINT-Netzwerk in der Region entstehen und etabliert werden. Dazu wurden regelmäßige Treffen angeregt, die an einem unabhängigen Ort stattfinden könnten, um so die Kooperation der verschiedenen Organisationen zu fördern.

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