Tüfteln und Forschen in der Schule
An den Schulen im Landkreis NEW lernen Schülerinnen und Schüler mehr, als im Lehrplan steht. Zum Beispiel MINT.
Dort finden Schülerinnen und Schüler heraus, wie Corona-Schnelltests funktionieren, zerlegen ausrangierte Computer oder programmieren Roboter. Das Landratsamt will MINT-Bildung noch stärker fördern.
„Es geht darum, die Schüler ohne Notendruck, Verbindlichkeit und Hausaufgaben an den MINT-Bereich heranzuführen“, beschreibt Ramon Gomez-Islinger, Lehrer an der Lobkowitz-Realschule in Neustadt an der Waldnaab, das Ziel seiner Forscherklasse. Die Neustädter Schule ist eine von mehreren Schulen in NEW, die gemeinsam mit dem Landratsamt das Thema MINT-Bildung fördern.
Mit Schülern aus der fünften und sechsten Klasse experimentiert Gomez-Islinger in Biologie, Physik und Technik. „In der Sechsten war jetzt das große Highlight, dass wir einfach 20 ausgemusterte Rechner komplett zerlegen durften“, erzählt die Lehrerin. „Das hat den Schülerinnen und Schülern Spaß gemacht.“ Überhaupt ist das Forschungsangebot sehr beliebt. Das sehe man an den enormen Anmeldezahlen, sagt Gomez-Islinger – und auch Julian Kraft. Er ist Lehrer an der Realschule Vohenstrauß und bietet ebenfalls ein sehr beliebtes Wahlfach im MINT-Bereich an: Robotik.
MINT und Mädchen
Auch Mädchen, denen ein geringeres Interesse an MINT – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – nachgesagt wird, sind in den Klassen der beiden Lehrer zu finden. Kraft sagt, Mädchen würden anders an das Thema heran gehen und beispielsweise neben Funktionalität auch an die Nutzerfreundlichkeit bei Robotern denken. Seit er das berücksichtige, könne er immer mehr Mädchen für Robotik begeistern. Etwa 10 % der Klasse sei inzwischen weiblich. Bei Gomez-Islingers Forscherklasse sind es sogar 50%. „Es ist im Prinzip eine einfache Kausalkette.“ Schülerinnen, die schon in der fünften Klasse in der Forscherklasse sind, wählen eher den wissenschaftlichen Zweig und später einen MINT-Beruf. „Mädchen haben keine Berührungsängste. Es muss nur zu einer gewissen Regelmäßigkeit und Nachhaltigkeit kommen.“
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Überhaupt soll das Thema MINT nachhaltiger an den Schulen verankert werden – das ist Wunsch der Politik. Das Problem sei nur, dass „dieses praktische MINT im Lehrplan noch immer nicht so wirklich enthalten ist“ und es oft am Geld und Equipment scheitere, sagt Kraft.
NEW macht was
Das Landratsamt Neustadt treibt diese Förderung stark voran. „Uns liegt das Thema MINT sehr am Herzen“, sagt Landrat Andreas Meier. „NEW ist ein Landkreis in dem MINT eine wichtige Rolle spielt. Deswegen wollen wir im Bildungsbereich für die nächsten Jahre einen Schwerpunkt auf MINT legen.“ Konkret arbeitet das Landratsamt dafür gerade am Aufbau eines Bildungs-Netzwerks. Dabei werden Bildungseinrichtungen, Politik und Wirtschaft vernetzt, Fördermittel generiert, lokale Forschungseinrichtungen geplant und die Weitergabe von Materialien und Knowhow von MINT-Unternehmen an Schulen in NEW auf den Weg gebracht.
Kraft sieht das Engagement des Landratsamts und die vielen Ideen, die in das Netzwerk einfließen, positiv. Gomez-Islinger freut sich über eine gute Zusammenarbeit mit NEW: „Der große Vorteil an diesem Netzwerk ist, dass uns nichts übergestülpt wird, sondern die Schulen die tatsächlich den Prozess aktiv mitgestalten können.“
Bild: Ramon Gomez-Islinger
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