Sanierung des Gymnasiums Neustadt an der Waldnaab
Vom brutalistischen Betonbau zum modernen Lernort – hell, freundlich, reflektierend und sparsam: Aus dem Betonbau der 70er Jahre entstand bei der Sanierung des Gymnasiums Neustadt an der Waldnaab ein attraktives, inspirierendes Gebäude.
Die Arbeiten liefen in den Jahren 2019 bis 2023 – nach Plänen der renommierten Architekten Brückner & Brückner aus Tirschenreuth. Die Architektur demonstriert, wie Respekt vor der Vergangenheit und das Schaffen zukunftsorientierter Lernräume einhergehen. Bei den Sanierungsarbeiten wurde besonders darauf geachtet, die Struktur zu erhalten und das Gebäude durch gezielte Eingriffe ästhetisch und funktional aufzuwerten.
Eingangsbereich symbolisiert Offenheit
Der Haupteingang mit seiner imposanten Freitreppe wertet das Gymnasium sichtbar auf. Anstelle der grauen Betonfassade glänzt nun eine reflektierende Hülle aus polierten Alu-Verbundplatten. In ihnen spiegelt sich die Umgebung der Schule, was dem Gebäude besonders modern wirken lässt. Der Eingangsbereich symbolisiert durch sein großzügig gestaltetes Aussehen Offenheit und Zugänglichkeit, während die veränderte Raumordnung im Inneren Klarheit und Kommunikation fördern soll.
Licht, Luft und Raum für bessere Lernbedingungen
Besonders bemerkenswert ist die Umgestaltung des Innenhofs, der nun als überdachte, lichtdurchflutete Bibliothek dient. Auch die Klassenzimmer wurden technisch und klimatisch auf den neuesten Stand gebracht. Moderne Sonnenschutzsysteme sorgen für ein angenehmes Raumklima und unterstützen so die Konzentrationsfähigkeit der Schüler. Ein weiterer Höhepunkt ist die Aula, die durch das Entfernen von Decken nun eine helle und freundliche Atmosphäre bietet.
Nachhaltigkeit und Ästhetik im Einklang
Die Sanierung wurde wegen ihrer architektonischen Qualität mehrfach ausgezeichnet – aber auch wegen des achtsamen Umgangs mit der bestehenden Bausubstanz. Diese Herangehensweise spiegelt sich auch in der Art und Weise wider, wie die Betonstruktur des Gebäudes erhalten wurde. Trotz ihrer Geschichte ist eine zeitgemäße Interpretation gelungen – ursprünglich war der Schulbau rein in Beton-brut-Optik gestaltet. Heute wirkt er fast schon außergewöhnlich, da die Beton-brut-Optik nun unter anderem optische Ergänzungen eingearbeitet wurden: in die Rillen der Fassadenelemente hat man spiegelnde Streifen eingesetzt, die das ganze Haus schillern lassen.
Vorzeigeprojekt in der Bildungsarchitektur
Das Gymnasium Neustadt an der Waldnaab veranschaulicht, wie ein vermeintlich veralteter Bau durch innovative Architektur und optische Raffinessen in seinem Erscheinungsbild aufgewertet werden kann. Die sorgfältige Balance zwischen Bestandserhalt und Modernisierung verbesserte das Lernumfeld und setzte auch ein architektonisches Zeichen. Mit Auszeichnungen wie dem BDA-Regionalpreis 2024 bestätigt sich das Projekt als Musterbeispiel für nachhaltige und zukunftsorientierte Schulbauten. Auch die angrenzende Dreifachturnhalle wurde generalsaniert. Gesamtkosten der beiden Baumaßnahmen: rund 35 Millionen Euro.
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