Landkreis Neustadt an der Waldnaab

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Mit Lochkamera, Mikroskop und Papierflieger

Schule macht neugierig auf MINT

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Neuntklässlerinnen und Neuntklässler experimentieren gemeinsam mit Grundschülerinnen und Grundschülern – und wecken so das Interesse für Biologie, Physik und Chemie.

Von Schulkind zu Schulkind – das ist die Idee hinter dem Bioniktag des Neustädter Gymnasiums. Neuntklässlerinnen und Neuntklässler experimentieren gemeinsam mit Grundschülerinnen und Grundschülern – und wecken so das Interesse für Biologie, Physik und Chemie. Seit Jahren schaffen die Neustädter Schulen mit diesem Aktionstag eine neue NEW-Perspektive für MINT-Bildung.

„Drei, zwei, eins, los!“, zählt ein Schüler herunter. Dann fliegt eine Schar Papierflugzeuge durch den Flur des Neustädter Gymnasiums. Im Zimmer nebenan beugen sich Mädchen und Jungen über zwei Teelichter, die auf dem Lehrerpult stehen. Vor ihre Augen halten sie schwarze Kästen aus Karton. „Schaut, ihr könntet die Lochkamera so noch ein bisschen besser einstellen“, erklärt ihnen eine der älteren Schülerinnen. Ähnlich sieht es im Nebenzimmer aus. Nur linsen die Schülerinnen und Schüler hier durch Mikroskope.

Experimente machen Lust auf MINT

„Ich glaube, ich hätte so einen Bioniktag auch gerne in der Grundschule gehabt. Es wäre bestimmt eine schöne Erfahrung gewesen“, sagt Erik Bayer und baut mit seinen Klassenkameraden die Mikroskope für die nächste Gruppe Grundschulkinder auf. Der 14-Jährige ist einer der Gymnasiasten, die die Grundschulkinder neugierig auf MINT-Fächer machen sollen. Seine Aufgabe: Er zeigt den Jüngeren den Umgang mit Mikroskopen – und wofür die Geräte im Unterricht gebraucht werden.

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An diesem Tag haben die neunten Klassen des Neustädter Gymnasiums Grundschulklassen aus Neustadt an der Waldnaab zu Besuch. An vier verschiedenen Stationen probieren die Kinder sich an Experimenten in Biologie, Physik und Chemie aus. Dabei werden sie von den älteren Schülerinnen und Schülern angeleitet. Alle Versuche drehen sich dabei um Bionik – also um Beobachtungen aus der Natur, die sich in die Welt der Technik übertragen lassen. Die Kids erfahren zum Beispiel, was die Funktionsweise des Auges mit einer Kamera gemein hat oder warum der Körperbau von Vögeln ein prima Vorbild für den Bau von Papierfliegern ist.

Schüler werden zu Lehrern

„Der Bioniktag hat inzwischen Tradition an unserer Schule“, erzählt Lehrerin Christine Schmidt. Sie ist an diesem Tag aber lediglich als Aufsichtsperson dabei. In die Rolle der Lehrer schlüpfen am Bioniktag die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler. „Es ist viel cooler für die Kinder, so etwas von älteren Schulkindern erklärt zu bekommen als von uns Pädagogen. Die Jugendlichen wiederum profitieren ebenfalls von ihrer Rolle. Sie bekommen so auch noch einmal einen anderen Blick auf MINT“, sagt die Lehrerin. Für die MINT-Fächer begeistern und die Lust am Experimentieren wecken – darum geht es schließlich.

MINT begreiflich machen

Der Bioniktag ist dafür eine großartige Gelegenheit. Denn hier können die Kinder Wissenschaft und Technik ganz praktisch und hautnah erleben. „Für die Grundschulkinder ist es wichtig, etwas mit den Händen machen zu können“, sagt Grundschullehrerin Anja Steinsdörfer. Ihr Kollege Michael Gleixner stimmt ihr zu: „Die Kinder sind sehr interessiert und sehr offen für die Experimente. Je praktischer Wissen vermittelt wird, desto besser ist es für sie zum Verstehen und Lernen.“ Auch für die älteren Schülerinnen und Schülern spielen die Experimente eine große Rolle beim Lernerfolg. Am höchsten sei die Motivation, wenn die Kids selbst etwas ausprobieren dürften, bestätigen ihre Lehrerinnen und Lehrer. Aktionen wie der Bioniktag wären dafür perfekt.

Das sieht auch Erik so. Er läuft mit seinen Klassenkameradinnen und -kameraden durch die Tischreihen und erklärt dem Besuch aus der Grundschule, an welchen Rädchen sie ihr Mikroskop scharf stellen können. „Ich finde es cool“, sagte er. „Und ich glaube die Kinder haben auch Spaß.“ Wissen, das Spaß macht – genau darauf kommt es beim Bioniktag an.

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