In der heutigen Zeit von Smartphone, Internet und Digitalisierung wachsen Kinder als Digital Natives auf. Der Zugang zu Medien ist einfach und die Nutzung ist für die Kleinsten bereits ein normaler Prozess. Umso wichtiger ist es, schon in jungen Jahren Medienkompetenz und einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu erlernen. Das vierte und abschließende Forum der ersten interkommunalen Bildungskonferenz #BiKo2020 des Landkreises Neustadt an der Waldnaab und der Stadt Weiden widmete sich deshalb dem Thema „MINT und Medienkompetenz“.
Film ab mit Kita-Kindern
Ein Filmprojekt mit 5- und 6-Jährigen stellte Annalena Herr von der Kita in Speinshart vor. Im November 2019 näherte sie sich mit den Kita-Kindern der Geschichte um St. Martin – und das anhand cinegraphischer Arbeit.
Sowohl als Kamerakinder, Requisitenhersteller und Sprecher wurden die Kinder in das Projekt mit eingebunden. Mit dem Programm „iMovie“ wurden die Aufnahmen geschnitten, bearbeitet und Film- und Tonaufnahmen kombiniert. „Die Kindern waren voll dabei und hatten viel Spaß“, ist Annalena Herr stolz. Und einen Tipp für Interessierte hatte sie auch noch: „Falls Sie ein ähnliches Projekt planen, bilden Sie am besten kleine Gruppen mit den Kindern. So können sie sich besser konzentrieren und bleiben bei der Sache!“
Peer to peer-Arbeit mit Azubis
Und auch für Azubis gibt es in NEW Projekte, die die Medienkompetenz fördern. So zum Beispiel im ÜBZO in Weiherhammer, dem Überbetrieblichen Bildungszentrum Ostbayern. Magdalena Kellner präsentierte im Forum ihr Projekt „Azubi-Lernvideo“.
Darin erstellen Auszubildende Lernvideos für andere Auszubildende, aber auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Produktion erfolgt komplett in Eigenregie. Am Ende sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer des Films die Vorgänge verstehen, umsetzen, aber auch potenziell anderen Personen erklären können. Gar nicht so einfach, aber ein gezeigter Ausschnitt aus einem der Videos überzeugte von der erfolgreichen Umsetzung. „Mit solchen Projekten können junge Menschen Medienkompetenz erlernen. Die Arbeit mit Medien ist somit leichter möglich“, so Magdalena Kellners Fazit.
Länderübergreifende Projekte
Beim T1, dem Grenzüberschreitenden Jugendmedienzentrum Oberpfalz-Nord im Landkreis Tirschenreuth, gehört das Vermitteln von Medienkompetenz zur täglichen Arbeit. Philipp Reich präsentierte im MINT-Forum die vielfältigen Möglichkeiten und Fachbereiche, die das T1 bietet.
Das fünfköpfige Team setzt sich aktiv zusammen mit Kindern und Jugendlichen mit den Themen Nutzung von Internet und Smartphone, Cyber-Mobbing, Fake News und auch der Drogenprävention auseinander. Ziel dabei ist auch hier, Medienkompetenz zu vermitteln – und das über Ländergrenzen hinweg. „Wir arbeiten in enger Kooperation mit Tschechien. So sollen Menschen aus Tschechien und aus der Nordoberpfalz einen verantwortungsvollen, kritischen, kreativen und aktiven Umgang mit Medien lernen“, erklärte Philipp Reich. Dazu gibt es zum einen in unserem Zentrum verschiedene Angebote, wir halten aber auch gerne Schulvorträge zu diesen Themen.
Die Nordoberpfalz bietet im Bereich MINT und Medienkompetenz also interessante Projekte und ist gut aufgestellt. Und es soll auch weiterhin MINT-Projekte verschiedenster Art geben, um auch künftig Motivation für diese Themen zu schaffen und die Menschen dafür zu begeistern.
Foto: Julia M. Cameron, Pexels