„Als ich 19 war, war meine Wahl Land oder Karriere. Heute kann ich mich hier für beides entscheiden.“
Veit Reisberger hat seine Karriere in der Gastronomie um die Welt geführt. Sein nächstes, ehrgeiziges Projekt wird er in Vohenstrauß umsetzen. Dort, wo er schon immer am liebsten leben wollte.
"In NEW habe ich die besten Möglichkeiten, meinen Betrieb nach meinen Vorstellungen aufzubauen."
Veit Reisberger hat die Nordberpfalz mit 19 Jahren verlassen und eine Karriere in der Gastronomie begonnen, die in um die halbe Welt führte. Nach namhaften Stationen in München, Berlin, Prag oder Bahrain kehrt er nun zurück in die Heimat. Doch es lockt ihn nicht der Ruhestand, sondern die Möglichkeit, im Landkreis Neustadt an der Waldnaab etwas Neues auszuprobieren.
Im ehemaligen Hölzl-Kaufhaus in Vohenstrauß eröffnete Reisberger nun das „friedrich“. Das neue Restaurant mit Bar- und Café-Charakter belebt das ehemalige Traditionshaus neu. Mit der Geschäftsfläche fanden er und seine Geschäftspartner die idealen Möglichkeiten, endlich ein Projekt umzusetzen, das er wirklich machen wollte. Die Entscheidung war schnell gefällt und dank kurzem Dienstweg und Handschlagsqualität schneller auf der Schiene als ein vergleichbares Projekt in einer Großstadt. „In NEW habe ich die besten Möglichkeiten, meinen Betrieb nach meinen Vorstellungen aufzubauen.“
Gibt´s hier nicht, heißt nicht,
Geht hier nicht, sondern nur:
Noch nicht gemacht.
Das friedrich ist wie jedes Gastronomie-Projekt ein Wagnis: Man weiß nie im Vornherein, wie gut es funktionieren wird. Nur weil es im Umkreis nichts Vergleichsbares gibt, wird falscherweise angenommen, dass man nicht für ein neues Gastronomiekonzept offen ist. „Ich will nicht den 25. Schweinebraten servieren. Das können andere besser“, erklärt Reisberger. Überhaupt: die Menschen hier im Landkreis wollen genauso Abwechslung wie in den Großstädten. Da sind ein Tisch und ein paar Bier nicht mehr ausreichend. Das gastronomische Konzept umfasst also Steak, Kurzgebratenes, Burger und Salate, ganz wie in den angesagten urbanen Zentren. Zusätzlich gibt es ein Veranstaltungskonzept mit der Musikinitiative Vohenstrauß, um Nachwuchsmusikern eine Bühne zu bieten. Das friedrich ist auch für junge Leute eine attraktive Destination, um in Vohenstrauß ausgehen zu können und nicht in die nächste Stadt fahren zu müssen.
Das Thema Inklusion ist für Veit Reisberger eine Herzensangelegenheit. Die Arbeit mit Behinderten ist für ihn erfüllender als der „normale“, hektische und chaotische Restaurantbetrieb. Dabei verzichtet das Projekt nicht auf ambitionierte Ziele, im Gegenteil: „Wir wollen zeigen, dass man mit einem Inklusionsbetrieb wirtschaftlich und hochwertig arbeiten kann.“ Die Gäste kommen, weil es schmeckt und sie sich wohlfühlen, nicht um ein Sozialprojekt zu unterstützen. Das friedrich ist ein Pilotprojekt. Bleibt es nach dem viel versprechenden Start auch weiterhin auf Erfolgskurs, könnte der Betrieb den Grundstein für eine ganze Restaurantkette mit dem Inklusionskonzept legen. Ist es vorstellbar, dass eine bayernweit erfolgreiche Geschäftsidee in Vohenstrauß ihren Anfang nehmen könnte? Veit Reisberger und seine Partner glauben in jedem Fall daran.

Während der Vorbereitungen für sein Projekt pendelte Veit Reisberger für mehrere Tage jede Woche zwischen Vohenstrauß und München hin und her, obwohl „das Internet im Dorf besser ist als in München“. Jetzt hat er sich zusammen mit seiner Frau ein Haus in Reichenau bei Waidhaus gekauft. Er gibt nichts auf, sondern gewinnt die Lebensqualität: die berufliche Leidenschaft weiter verfolgen und die Landschaft, der Kontrast zur Großstadt, die ländliche Ruhe genießen. „Abends mit den Kindern am Lagerfeuer sitzen. Das ist purer Wohlfühlfaktor.“
Im friedrich ist Reisberger mit seiner Entscheidung für mehr Lebensqualität nicht alleine. Der künftige Betriebsleiter Thomas Christof kommt nach 18 Jahren in Berlin, wo er unter anderem den Bundespressestrand leitete, ebenfalls nach Vohenstrauß zurück. Für sein Küchenteam hat Reisberger bereits Gleichgesinnte gefunden, die das Konzept mit umsetzen: ein Koch stammt aus Tschechien und eine Köchin zog aus Nordrheinwestfalen nach Vohenstrauß. NEW bietet für alle eine neue Perspektive.
„Es gibt kein Entweder-Oder mehr, sondern mehr von dem, was man wirklich möchte.“