„Flexible Grundschule“ – klingt interessant, oder? Diesen Titel hat die Grundschule in Bechtsrieth verliehen bekommen. Wir wollten genauer wissen, was sich dahinter verbirgt, welchen Mehrwert man davon hat, aber auch, welche Herausforderungen damit einhergehen. Daher hat das NEW-Bildungsteam die Grundschule besucht und mit der Schulleitung und Lehrkräften gesprochen.

Mehr Differenzierungsstunden mit einer zusätzlichen Förder-Lehrkraft, Fortbildungen und Austausch unter den „Flex“-Lehrkräften, die Nutzung des Diagnostik-Programms FIPS (Fähigkeitsindikatoren Primarschule) sowie die flexible Verweildauer von ein bis drei Jahren in den Klassen eins und zwei, das waren die Beweggründe für die Grundschule Bechtsrieth, sich für das Profil Flexible Grundschule zu bewerben – mit Erfolg.

„Es macht für eine Schule aber nur Sinn, wenn das Kollegium hinter dem Konzept steht.“ So berichten uns die Lehrkräfte Johanna Sax, Ann-Katrin Eiber sowie Schulleiterin Katja Meidenbauer. Und man merkt den Dreien an, dass sie von diesem Ansatz überzeugt sind, auch wenn es zu Beginn einen Mehraufwand bedeutet.

Schon vor der Flexiblen Grundschule wurde in Bechtsrieth in Kombiklassen unterrichtet; die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie 3 und 4 lernten bereits gemeinsam. Der Schritt zur Flexiblen Grundschule mit den genannten Extras war dann nur folgerichtig. Auch die Eltern hatte man schnell im Boot, wobei deren kontinuierliche Einbeziehung für die Ak-zeptanz wichtig ist.

Besonders freuen sich die Lehrkräfte über die gegenseitige Unterstützung der Schülerinnen und Schüler untereinander. „Das klappt wirklich gut, und daran wachsen die Kinder auch im Hinblick auf das soziale Miteinander.“, erklärt uns Frau Sax und Frau Eiber fügt hinzu: „Und für die Jüngeren ist es durchaus ein Anreiz die Älteren mal fachlich herauszufordern.“

Flexible Grundschule heißt auch Teamarbeit. Jeden Freitag treffen sich die Flex-Lehrkräfte und planen gemeinsam die nächste Woche. Von der gegenseitigen Unterstützung und dem Austausch profitieren alle – man „kämpft“ nicht allein, sondern arbeitet gemeinsam an gutem Unterricht. Dadurch, dass jede Klasse etwa zur selben Zeit dieselben Inhalte bearbeitet, kann im Vertretungsfall der Unterricht leichter übernommen werden.

Für uns steht fest: So, wie die Flexible Grundschule in Bechtsrieth umgesetzt wird, hat das Hand, Herz, Verstand und Fuß. Herzlichen Dank für den interessanten Einblick!

Übrigens, die Grundschule in Bechtsrieth ist mittlerweile die dritte Flexible Grundschule im Landkreis NEW. Die Schulen in Luhe-Wildenau und Schirmitz sind ebenfalls Teil des Programms.

Foto: Alexandra Beier/StMUK