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NEW Perspektiven auf das Klöppeln

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Sabine Heibl aus Weiherhammer pflegt ein ganz besonderes Brauchtum im Landkreis NEW.

Was im 16. Jahrhundert für viele Frauen ein zusätzlicher Broterwerb war, ist für Sabine Heibl heute Hobby. Dabei pflegt sie ein ganz besonderes Brauchtum im Landkreis NEW – und interpretiert es ganz individuell und auch zeitgemäß.

Das Klöppeln ist eine traditionelle Handarbeitstechnik. Dabei werden mit spindelförmigen Klöppeln, auf denen Garn aufgewickelt ist, sogenannte Spitzen erzeugt. Bei den Klöppeln handelt es sich um eine Art Spulen, die meist aus Holz gefertigt sind. Die Spitzen entstehen durch systematisches Drehen und Kreuzen der Fäden. Man kennt die fertigen Produkte von Tischdekor oder Kleidung.

Es gibt viele verschiedene Spitzen, also Klöppelarten, die ein bisschen wie eigene Genres sind. Beispiele sind die Mailänder Spitze, die Brüsseler Handklöppelspitze oder die Flechtspitze. Alle Spitzen haben wiederum Untergattungen. „Es ist ähnlich wie mit verschiedenen Sprachen, bei denen es eben auch Dialekte gibt“, erklärt Sabine. Die gebürtige Windischeschenbacherin, die heute in Weiherhammer lebt, hat 1989 mit dem Kunsthandwerk begonnen. Einmal live gesehen, hat sie unmittelbar einen Klöppelkurs bei der VHS Weiden-Neustadt belegt und schließlich selbst eine Ausbildung zur Kursleiterin beim Deutschen Klöppelbund absolviert. Seitdem bildet sie sich immer wieder bei renommierten Dozentinnen und Dozenten weiter und wirkt bei zahlreichen Ausstellungen und Kongressen mit.

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Um gute Kurse anzubieten und besonders, um eigene, moderne Werke zu kreieren, ist es wichtig, alle Spitzen zu kennen. Nur mit diesem Wissen besitzt man die nötige handwerkliche Bandbreite. In die Klöppelstube dürfen aber auch Gäste zu Kursen. Je nach Kurs haben bis zu fünf Personen Platz. „Wenn der Platz bei mir nicht ausreicht, gebe ich Kurse auch extern“, informiert die Klöppelpädagogin. „Für mich ist das Ausüben dieses Brauchtums schon Arbeit, aber es kommt mir nicht so vor.“ Kein Wunder, denn es dauert meist einige Stunden, bis die Werke optisch richtig erfassbar werden. „Es ist mir wichtig, diesen Brauch zu pflegen und ihn auch weiterzugeben.“

Sabine Heibl interpretiert das Klöppeln nicht nur traditionell, sondern auch modern: Die Künstlerin fertigt Schmuckstücke, plastische Kunstwerke oder auch „Gemälde“. Die Expertin weiß, dass viele gar nicht wissen, was man mit diesem Handwerk eigentlich alles „zaubern“ kann und erklärt sich so das relativ schlechte Image ihres Hobbys. „Meine Kursteilnehmer sind in der Regel immer überrascht, was man mit dieser Technik aus unterschiedlichen Materialien wie Seide, Baumwolle, Leinen oder auch Draht fertigen kann.

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